wyberg Heizung & Lüftung

Raumklima

Unser Haus ist nach der Minergie-Bauweise erstellt worden, wodurch wir zwei Systeme haben, durch die wir das Raumklima regulieren können. Wenn ihr euch nicht fuer die Technik hinter alldem interessiert, und einfach nur wissen möchtet wie ihr es am besten warm oder kalt bekommt, dann scrollt doch direkt nach unten zum Abschnitt Temperatur steuern.

Zwei unabhängige Systeme

Bevor wir in die Details zu unserer aktiven Wohnungslüftung und der Fussbodenheizung gehen, ist es wichtig zu wissen, dass diese Systeme nicht gekoppelt sind. Wann immer also etwas mit dem Raumklima nicht stimmen sollte, müssen wir beide Systeme im Blick behalten, um das Problem zu beheben.

Heizung

Heizt oder kühlt die Wohnung über einen im Boden integrierten Wasserkreislauf. Wenn im Winter die tatsächliche Raumtemperatur unter einen eingestellten Schwellwert sinkt, wird warmes Wasser durch den Fussboden gepumpt, um die Wohnung zu wärmen. Entsprechend kann im Sommer kaltes Wasser durch den Kreislauf gepumpt werden, um die Wohnung zu kühlen. Das Steuergerät ist dabei jeweils für einen Raum zuständig, und sieht in etwa wie folgt aus. Es misst die aktuelle Temperatur, vergleicht sie mit dem eingestellten Wert, und öffnet oder schliesst die Heizventile.

Lüftung

Pumpt frische Aussenluft in die Wohnräume, und zieht gebrauchte Luft aus den Bädern, der Küche, sowie dem Reduit wieder ab. Dadurch entsteht ein Luftstrom, durch den die Luft in allen Räumen der Wohnung konstant ausgetauscht wird. Die gebrauchte Luft läuft vor dem Ausblasen auf dem Dach durch einen Enthalpietauscher: Dort werden ihr ein Grossteil ihrer Wärme und Luftfeuchtigkeit entzogen, und dieser der frischen Zuluft wieder hinzugefügt. Dadurch verlieren wir trotz permanenter Lüftung im Winter kaum an Heizenergie ungenutzt nach aussen, und die frisch zugeströmte Luft hat in etwa die Feuchtigkeit der bestehenden Innenluft.

Heizung im Detail

Wintermodus: Heizen

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Dieses warme Wasser steht dann den Wohnungen zum heizen zur Verfügung. Fällt in einem Raum die tatsächliche Temperatur (z.B. 18 °C) unter den eingestellten Schwellwert (z.B. 22 °C), dann öffnen so lange die Ventile bis der Schwellwert erreicht ist. Das 25 °C warme Wasser macht sich dann gerade auf Plattenboden als angenehme Wärme unter den Füssen bemerkbar.

Stellt man das Raumthermostat nach oben, wird die Wohnung wärmer. Stellt man es nach unten, ist die Heizung “aus”.

Sommermodus: Kühlen

Bleibt im Sommer die Aussentemperatur einige Zeit über 23 °C, dann schaltet die Wärmepumpe auf den Sommerbetrieb um (“Freecooling“). Diese Entscheidung wird dabei zentral und automatisch getroffen, und kann daher nicht von den einzelnen Wohnungen selbst kontrolliert werden. Im Sommerbetrieb wird die Wassertemperatur auf 18 °C abgesenkt. Da die Umgebungstemperatur höher ist, kann somit überschüssige Wärme in den Boden abgeführt werden, wodurch es möglich ist, die Wohnungen moderat zu kühlen. Dabei wird ein Signal an die Raumthermostate geschickt, dass ab jetzt die Ventile öffnen sollen sobald die Temperatur über dem eingestellten Wert liegt.

Stellt man das Raumthermostat nach unten, wird die Wohnung kälter. Stellt man es nach oben, ist die Heizung “aus”.

Welche Einstellung soll ich wählen?

Idealerweise ist es also so, dass man nur einmal eine Temperatur einzustellen braucht. Unabhängig davon, ob die Heizung gerade im Sommer- oder Wintermodus ist, sollte das System versuchen, diese Temperatur zu halten.

Was aber tun, wenn der für den Winter ideale Wert im Sommer zu kalt ist? Durch die gute Wärmeisolierung unserer Häuser kann es immer noch warm genug sein, auch wenn man in einem Raum die Heizung im Winter “abgedreht” hat. Das führt dann aber im Sommer wahrscheinlich zu einem zu stark wahrgenommenen Kühleffekt. Leider gibt es bei analogen Raumthermostaten wie oben auf dem Bild keine Möglichkeit zu sehen, in welchem der beiden Modi die Wärmepumpe gerade läuft. Daher muss man, wenn es mal zu warm oder zu kalt ist, einfach den Sollwert entsprechend verstellen. Ein tatsächliches “Abschalten” unabhängig vom Modus ist bei der Heizung nicht möglich. Ausser natürlich, man sperrt den Wasserkreislauf im Heizverteiler ab, was allerdings nicht zu empfehlen ist.

Heizkosten-Messung

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Wohnungslüftung im Detail

Wärme- und Feuchtigkeitsregulierung

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Beim Abkühlen der Luft kann diese weniger Wassermoleküle halten, wodurch einiges an Luftfeuchtigkeit kondensiert. Wird dieses Kondensat nicht mehr der Zuluft zugeführt sondern abgeschieden, geht nach und nach Luftfeuchtigkeit verloren. Die Innenluft trocknet aus, was gerade in der Nacht unangenehm sein kann. Daher haben wir statt dem normalen Wärmetauscher einen Enthalpietauscher verbaut. Er hat zwischen Zu- und Abluft eine Membran, wodurch neben der Wärme auch die Luftfeuchtigkeit zurück gewonnen werden kann. Dadurch bleibt das Raumklima auch im Winter nach einer langen Heizphase angenehm.

Bypass-Steuerung

Steigen die Temperaturen im Sommer, dann sehnen wir uns nach der kalten Nachtluft, um die Wohnung weiter abzukühlen. Die einströmende Luft durch die Abluft aufzuheizen ist jetzt unerwünscht. Deshalb hat unser Lüftungsgerät einen Bypass, der die frische Luft am Enthalpietauscher vorbei leitet. Dadurch strömt die Kaltluft gefiltert, aber ansonsten wie durch ein offenes Fenster herein. Da kein Wärmeausgleich stattfindet, ist auch kein Feuchtigkeitsaustausch mehr notwendig.

Der Bypass wird automatisch geöffnet, basierend auf Messdaten in unserem Lüftungsgerät. Wir haben aber die Möglichkeit, den Schwellwert etwas zu beeinflussen: Über das Bedienteil lässt sich einstellen, ob die Luft “eher kühl”, “normal”, oder “eher warm” sein soll (Menu > Temperatur-Profil > Warm/Normal/Kühl). Bei der unteren und der oberen Stufe wird dann ein Thermometer im Display angezeigt. Die Einstellung hat dann aber wirklich nur einen Einfluss auf das Öffnungsverhalten des Bypasses, die Anlage kann also nicht selbstständig heizen oder kühlen.

Falls das nicht reichen sollte, kann man den Bypass auch manuell ansteuern (Menu > Bypass > Auf/Zu/Auto). Allerdings verhält es sich dabei ähnlich wie bei einem offenen Fenster, der Bypass sollte unbedingt wieder geschlossen werden bevor die Aussentemperatur wieder steigt, oder die warme Luft wird direkt in die Wohnung eingeblasen. Wodurch die Auswahl eines Temperatur-Profils eigentlich immer um einiges stressfreier ist als diese manuelle Einstellung.

Generelles

Die Lüftungsanlage kann man komplett abschalten, indem man den Netzstecker zieht. Das kann in seltenen Fällen Sinn machen, wenn zum Beispiel die Aussenluft stark verunreinigt sein sollte (Brand, Chemikalien, o.ä.), oder wenn unangenehme Gerüche in die Wohnung gezogen werden. In allen anderen Fällen (Ventilatorgeräusche in der Nacht, längere Abwesenheit, etc.) reicht es aber aus, einfach die Anlage manuell auf Stufe 1 herunter zu schalten.

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Filterwechsel

Einmal jährlich wird ein Filterwechsel zusammen mit einer allfälligen Inspektion der Anlage durch unsere Verwaltung organisiert. Der Hersteller empfiehlt aber ein Intervall von 3-6 Monaten, weswegen viele von uns in Eigenregie häufiger die Filter tauschen. Ihr findet alle Infos und Anleitungen dazu hier.

Temperatur steuern

Wie bekommen wir es also möglichst warm oder kalt, wenn die Temperatur einmal nicht passen sollte?

Heizen

  • Fenster schliessen
  • Thermostate aufdrehen
  • Wohnungslüftung auf “eher warm” stellen: Menu > Temperatur-Profil > Warm.

Kühlen

  • Fenster tagsüber schliessen.
  • Storen tagsüber herunterfahren und nach Bedarf soweit öffnen, dass gerade kein direktes Sonnenlicht mehr in die Wohnung fällt.
  • Thermostate herunterdrehen.
  • Wohnungslüftung auf “eher kalt” stellen: Menu > Temperatur-Profil > Kalt.
  • Nach Möglichkeit in den frühen Morgenstunden vor Sonnenaufgang lüften.
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